Geschichte und Besiedlung
Erste nachweisbare Siedlungen befanden sich an den Wasserläufen. Die Namen entstammten dem slawischen Sprachraum. Während der deutschen Expansion nach Osten im 12. und 13. Jahrhundert begann die Besiedlung des Gebietes durch Bauern. Damit verbunden waren umfangfassende Rodungen der Wälder auf den Ebenheiten. Es wurden durch Bauern aus Franken und Thüringen Waldhufendörfer gegründet und es entstanden ebenfalls typische Reihendörfer. Lebensgrundlage der Menschenbildeten Ackerbau, Viehzucht und Fischfang. Forst- und Steinbrucharbeiten, Flößerei und Leinweberei kamen später als Erwerbsquellen hinzu. Abgesehen von Natural- und Geldabgaben mussten auch Jagd- und Fuhrfrondienste sowie auch Fährdienste für die Landesherren erbracht werden. In Kriegszeiten wurde das Leben der Bewohner durch die daraus folgenden Nöte noch zusätzlich erschwert. Oftmals blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich in die dichten Wälder und Höhlen (Kuhstall, Bauernlöcher) zurückzuziehen, um sich und ihren Besitz zu retten. In den entstehenden kleinen Städten arbeiteten einige Handwerker. Im 16. Jahrhundert begann die Textilherstellung eine größere Rolle zu spielen. Zudem entstanden auch vereinzelt kleine Bergbau- und Hüttenanlagen. Dem Versuch Gold bei Schandau und Hohnstein zu gewinnen war jedoch kein Erfolg beschieden. Die Gewinnung von Sandstein als gefragtes Baumaterial kulminierte zwischen dem 17.und 19. Jahrhundert, nachdem bereits Ende des 14. Jahrhunderts mit dem Brechen von Sandstein begonnen worden war. Die Sandsteinbrüche von Postelwitz gehörten zu den bedeutendsten der ganzen Sächsischen Schweiz. Seit 1597 gab es in Bad Schandau Schiffsbau. Wegen der verstärkten Nachfrage nach Bau- und Feuerholz wurden zum Flösen des Holzes am Oberlauf der Kirnitzsch im 16. Jahrhundert Staustufen gebaut: die Obere und die Niedere Schleuse. In den Tälern wurden an den Flüssen Mühlen zum Holzschneiden und Getreidemahlen errichtet.Mit der industriellen Revolution veränderte sich die Wirtschaftsstruktur des Gebietes. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstanden aus den famliliären Handwerksbetrieben die ersten kleinen Fabriken. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts nahmen die Einwohnerzahlen in den Dörfern zu. Neue Erwerbsmöglichkeiten waren neben der Land- und Forstwirtschaft und der Steinbrucharbeit von nun an in den Industriebetrieben und im beginnenden Verkehrs- und Transportwesen zu finden.
Um die Besiedlung und Nutzung des Landes voranzutreiben wurde es erforderlich ein neues Verkehrsnetz anzulegen bzw. das vorhandene auszubauen. Die alten rechtselbisch gelegenen Handelswege nach Böhmen machten einen Bogen um das unwegsame Felsgebiet zwischen Schandau und Hinterhermsdorf. Auch das Elbtal wurde früher nur örtlich und nicht für den Straßenfernverkehr genutzt. Die freien Hochflächen waren weit besser für den Bau von Straßen vom Dresdner Stadtgebiet nach Tetschen (Decin) geeignet. Bis zum 18. Jahrhundert verweilte das Gebiet in beinahe unberührter Abgeschiedenheit. Erst dann kamen erste Besucher. Um 1800 begann die Entwicklung des Tourismus, damals noch "Fremdenverkehr" genannt und der erste Wanderweg, der Fremdenweg, wurde angelegt. Einen spürbaren Aufschwung im Fremdenverkehr gab es nach der "Entdeckung" des Elbsandsteingebirges als Reise- und Wandergebiet im 19. Jahrhundert. 1837 wurde mit der Dampfschiffahrt begonnen, was die Anreise wesentlich vereinfachte. Die touristische Weiterentwicklung wurde durch den Bau der Eisenbahnstrecke Dresden-Bodenbach und der Semeringbahn noch einmal enorm beschleunigt. Durch den weiteren Ausbau des Straßennetzes im 20.Jahrhundert ist heute jeder Ort in der Sächsischen Schweiz ganz einfach zu erreichen...